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Fotostrecke: Das ist der erste Wasserstoffzug der Welt

Foto: Alstom

iLint Der erste Wasserstoffzug der Welt fährt nach Cuxhaven

In Deutschland verkehren noch immer viele Dieseltriebwagen. Bald soll damit Schluss sein: Die Firma Alstom hat einen Zug entwickelt, der per Brennstoffzelle angetrieben wird. 2017 soll er in Betrieb gehen.

Im deutschen Nahverkehr sollen von Ende nächsten Jahres an die weltweit ersten Brennstoffzellenzüge rollen. Zunächst fahren zwei Prototypen zwischen Buxtehude und Cuxhaven, bis 2020 sollen dort 14 Züge im Einsatz sein, teilte Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) mit.

Der französische Hersteller Alstom präsentierte den neuen Antrieb auf der Bahntechnikmesse Innotrans, die am Dienstag in Berlin eröffnet wurde. Nach Angaben des Unternehmens ist der Coradia iLint genannte Zug der weltweit erste, der die Brennstoffzellentechnologie verwendet. Die Prototypen, die durch Niedersachsen fahren, seien ebenfalls die ersten, die weltweit im Einsatz seien, sagte eine Sprecherin SPIEGEL ONLINE.

Der Zug wird mit Wasserstoff betrieben. In einer Brennstoffzelle kommt es zu einer chemischen Reaktion mit Sauerstoff, bei der Strom entsteht. Dieser treibt einen Elektromotor an. Dazu wird überschüssige Elektrizität in einer Batterie zwischengespeichert.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sprach von einem neuen Zeitalter auf Bahnstrecken ohne Oberleitung. Demnach gibt es Absichtserklärungen aus mehreren Bundesländern, in denen auch Züge mit Wasserstoff fahren sollen.

Die Entwicklung der in Salzgitter gebauten Züge hat der Bund mit acht Millionen Euro gefördert. Sie haben auf dem Dach einen Wasserstofftank und die Brennstoffzelle, damit können sie bis zu 140 Stundenkilometer fahren. Die Reichweite des Coradia iLint beträgt nach Angaben von Alstom bis zu 800 Kilometer.

"Insbesondere auf Nebenstrecken, an denen Oberleitungen unwirtschaftlich oder noch nicht vorhanden sind, fahren bislang Züge mit Dieseltriebwagen", erklärte Dobrindt. Die Brennstoffzelle sei eine emissionsfreie, energieeffiziente und kostengünstige Alternative. Lies sagte, die Technik könne einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, etwa wenn mit überschüssigem Windstrom Wasserstoff erzeugt werde.

ssu/dpa-AFX

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