Am Nachmittag des 31. Oktober springt im zweiten Stock einer gelb gestrichenen Villa in der Frankfurter Innenstadt das Faxgerät an. Fünf Seiten Papier schieben sich aus dem Schlitz, auf der ersten Seite steht der Briefkopf der Commerzbank , auf der letzten die Unterschrift ihres Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing, irgendwo dazwischen die eine, entscheidende Zahl: 8,2 Milliarden Euro. Um so viel Geld bittet die Commerzbank die Bundesrepublik Deutschland , vertreten durch den "Soffin", den neu gegründeten Sonderfonds für die Stabilisierung der Finanzmärkte. Dessen 21 Mitarbeiter haben erst wenige Tage zuvor in der gelben Villa ihre Büros bezogen. Die Krise hat hier ihre Anlaufstelle.