Wer einen Ausbildungs- oder Studienplatz an einem Flughafen anstrebt, muss sich auf harte Konkurrenz einstellen. Die Bewerberzahlen liegen oft ein Vielfaches über dem Bedarf, wie eine Umfrage von airliners.de an den Flughafenstandorten Berlin, Hamburg und München ergab.
In München gibt es derzeit rund 700 Auszubildende oder Studierende am Airport. 300 davon erhalten ihre Ausbildung beim Flughafenbetreiber FMG und ihren Töchtern. Auch wenn noch keine genauen Zahlen vorliegen, sollen es im nächsten Jahr mehr sein, so Flughafensprecher Robert Wilhelm. Doch auch das wird sicher nicht reichen: Tausende von Bewerbungen sprechen eine deutliche Sprache.
Ähnlich sieht es in Hamburg und Berlin aus. Am Flughafen in der Hansestadt kommen auf jährlich etwa 50 zu vergebende Azubi-Stellen zwischen 1000 und 1200 Bewerbungen, berichtet Katja Bromm, die am Airport in der Hansestadt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leitet. Beim Berliner Flughafenbetreiber FBB gab es laut Pressesprecher Lars Wagner für dieses Jahr rund 800 Bewerbungen - aber nur 31 neue Azubis beziehungsweise Studenten können am 1. August ihre Ausbildung starten.
Technische Ausbildungsberufe sind weniger gefragt
Um seine Chancen einschätzen zu können, lohnt ein Blick auf die Berufsfelder. An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld - an denen derzeit 71 Azubis und Studenten im dualen Studium beschäftigt sind - werden die Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann und das duale Studium in der Fachrichtung BWL/Industrie besonders stark nachgefragt. Technische Ausbildungsberufe und Studiengänge, wie zum Beispiel Mechatroniker, Elektroniker und der Studiengang Technisches Facility Management, sind hingegen weniger beliebt.
Zur gleichen Einschätzung kommt der Flughafen München. Interessanterweise hänge das Hauptaugenmerk der Bewerbungen sehr stark von den entsprechenden Berufsbildern ab, schätzt Wilhelm. Technik und IT seien immer noch nicht so begehrt - "und können durchaus noch mehr Bewerber vertragen" - wie die klassischen Luftverkehrsberufe, wie beispielsweise der Service-Kaufmann Luftverkehr. In Hamburg werden gewerbliche Berufe zwar stark benötigt, "sind aber leider bei den Bewerbern auf Ausbildungsberufen nicht ganz so gefragt", wie Bromm mitteilt.
Lesen Sie auch: Mitarbeiter unterschiedlichster Qualifikation gefragt
Wer seine Ausbildung an einem der drei Flughafenstandorte erfolgreich absolviert hat, für den hat es sich gelohnt. So sehen die Übernahmechancen am Flughafen München sehr gut aus. "Bisher wurden meist alle Azubis übernommen", sagt Flughafensprecher Wilhelm. Das sei zwar keine Garantie für die Zukunft, doch mit der Eröffnung des neuen Midfield-Terminals im nächsten Jahr würden zusätzliche Arbeitskräfte benötigt.
Auch am Flughafen Hamburg ist die Übernahmeqoute hoch. "Junge Mitarbeiter, die am Hamburg Airport eine Ausbildung gemacht haben, werden aber auch von anderen Unternehmen gern genommen, denn unsere Ausbildung hat einen guten Ruf", so Katja Bromm.
An den Berliner Flughäfen sind die Übernahmenchancen leistungsabhängig und in einem Tarifvertrag und einer Betriebsvereinbarung geregelt. Bei sehr guten Leistungen während der Ausbildung in Theorie und Praxis gibt es eine Übernahmegarantie von zwölf Monaten, informiert Wagner. Bei guten Leistungen sind es immerhin noch sechs Monate.
Eine Vielzahl an Jobs am Flughafen ist im airliners.de-Stellenmarkt zu finden. Die aktuellen Stellenangebote sind hier schnell und direkt erreichbar.