Betrugsverdacht: Amazon Deutschland sperrt willkürlich Marketplace-Händler
Nach vermehrten Betrugsfällen sperrt Amazon nun Marketplace-Konten grundlos. Wer die Bankverbindung oder den Rechner wechselt, ist bereits verdächtig.
Amazon sperrt Marketplace-Händlern das Nutzerkonto, wenn diese ihre Bankverbindung ändern oder der Nutzer sich von einem anderen Rechner einloggen will. Das berichtet das Magazin OnlinehändlerNews des Händlerbunds, der nach eigenem Bekunden mehrheitlich Mitglieder aus kleinen und mittelständischen Unternehmen hat.
Ein Händler hatte sein Geschäftskonto zu einer anderen Bank verlegt und wurde daraufhin gesperrt, teilte ein Betroffener OnlinehändlerNews mit. Die Kosten für das Marketplace-Nutzerkonto würden aber weiter berechnet. Wer so seine Geschäftsgrundlage entzogen bekommt, sieht sich auf anderen Handelsplattformen wie Ebay um, um dort seinen Shop weiterzubetreiben.
Im Sellercentral-Forum des Konzerns berichtet ein weiterer Betroffener, "sich von einem anderen Rechner eingeloggt" zu haben und "prompt (wurde) die Verkaufsberechtigung wegen eines angeblich unberechtigten Zugriffs entzogen". Der Amazon-Kundenservice habe darauf verwiesen, die Anfrage an die Performance-Abteilung weiterzuleiten. "Seitdem haben wir nichts mehr gehört."
Andere Betroffene vermuten, dass Amazon selbst technische Probleme habe und die ungerechtfertigten Sperrungen bald beendet würden.
Statt Betrüger zu jagen, werden alle gesperrt
Im November 2016 wurde berichtet, dass wieder vermehrt betrügerische Marketplace-Anbieter neue Produkte für sehr wenig Geld anbieten, teilweise für weniger als die Hälfte des üblichen Preises. Im Vorfeld wird zur Kontaktaufnahme über eine E-Mail-Adresse aufgefordert. Die Bezahlung soll nicht über das Amazon-Konto abgewickelt werden, sondern über Bezahldienste wie Paypal, Western Union oder Paysafe. Das Geld ist dann weg, die Konten verschwinden schnell wieder.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete von einem IT-Händler aus Nordrhein-Westfalen, der Opfer eines Hacker-Angriffs geworden ist. Er hatte eine Phishing-Mail geöffnet und Hackern somit Zugriff auf seinen Computer gewährt. Damit erhielten sie das Kennwort für sein Amazon-Marketplace-Konto und boten darauf Produkte an, die sie nicht auslieferten.
Es zeigt eben, dass die Mitarbeiterinnen keine konkreten Beweise haben, dass die...
2FA für Händler gibt es ja bereits.
Wenn es weniger als 700¤ Geldeingang sind, bleibt es dennoch kostenfrei: es fallen...
Sicher, dass der Händler nicht "Vor Kauf kontaktieren an seriöser@händler.nil" hieß? Das...